• MVKN Sommer 2 2016
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Unser Jugendmusiklager 2012

Es war Sonntag. Der letzte Sonntag im Monat September. In Nunningen auf dem Frohsinnplatz standen viele Autos. Jugendliche luden ihre letzten Gepäckstücke und Instrumentenkoffer in den Reisecar. Sie verabschiedeten sich von den Eltern und reisten nach Norden.

 

Der Musikverein Konkordia Nunningen und die Stadtmusik Laufen hatten zum Musiklager geladen. Viele sind der Einladung gefolgt: Laufentaler und Thiersteiner, Musikanten, Leiter und Köche, schlussendlich über sechzig Teilnehmer. Wir alle fuhren an diesem Septembermorgen über den Zoll in den Schwarzwald, nach Kappel. Kappel ist ein kleines Dorf, so nahe an der Grenze, dass jeder Nordwestschweizer mühelos den Ortsdialekt verstehen kann.

 

Mit Karte und Kugelschreiber schickte der verantwortliche Lagerleiter uns los, die Umgebung zu erkunden. Kappel ist nicht gross, aber gross genug, um die Orientierung zu verlieren. Trotzdem sind alle Gruppen sicher und heil, rechtzeitig zum Abendessen wieder im Lagerhaus angekommen.

An diesem Abend fand auch schon die erste Gesamtprobe statt. Sechs Stunden Probe am Tag sind viel. Besonders am Anfang der Woche setzte das den stark beanspruchten Lippen ziemlich zu. Da war das kurze Minigolfspiel am Dienstag eine willkommene Abwechslung. Fast alle Teilnehmer waren froh, dass am Mittwoch eine Wanderung angesagt war. Es regnete leicht und es war kalt. Trotzdem genossen wir den Schwarzwald in seiner ganzen Pracht. Speziell die vielen Fliegenpilze und der bemooste Waldboden waren beeindruckend und wunderschön. Abends kehrten wir völlig erschöpft zu einer weiteren Register- und Gesamtprobe nach Kappel zurück.

Der Donnerstag verlief wie der Montag, durchzogen von Musikproben, die mal spannend und mal langweilig empfunden wurden und von Essen. Die Lagerküche funktionierte bestens und die Mahlzeiten waren lecker und abwechslungsreich. Wir hatten das Glück, dass auch in dieses Lager viele süsse Leckerbissen mitgegeben wurden. Diese versüssten uns die Pausen und trugen viel zu der guten Stimmung bei.

Auch am Donnerstag haben nicht nur Proben stattgefunden. In zwei Gruppen aufgeteilt, wegen der deutschen Regelung für Gruppentransport im öffentlichen Verkehr, reisten wir ins Erlebnisbad Galaxy am Titisee. Auch an diesem Tag regnete es. Unser Lagerleiter hat uns die lange Wartezeit am Eingang, durch seinen charmanten Auftritt bei den Damen an der Kasse, erspart. So blieb uns genügend Zeit das Bad zu geniessen. Trotzdem reichte es nicht allen pünktlich zum Nachtessen wieder zurück zu sein. Sie hatten nämlich den Zug verpasst und mussten grüppchenweise mit den Privatautos zurückgeholt werden.

Am Freitag hatte der Regen aufgehört. Nach dem Mittagessen und einer letzten Gesamtprobe, man könnte sagen Hauptprobe, marschierten wir gemeinsam in den Dorfpark zum Musikpavillon. Kappel ist zwar klein, aber einen Park mit Pavillon hat es da. Ermuntert durch das schöne Wetter und die Werbung, die auf der ortseigenen homepage für unseren Auftritt gemacht wurde, kamen viele Zuhörerinnen und Zuhören an unser Konzert. Als wir noch einmal als Zugabe das Stück Imagine erklingen liessen, pflückte der Solist Claudio Gebhardt eine Rose und brachte sie der Lagerhausbesitzerin während des Stückes. Da brauchte es die ganze Konzentration der noch spielenden Musikanten, um nicht einfach loszulachen.

Am Samstag mussten wir Koffer packen und das Haus in Ordnung bringen. So trafen wir rechtzeitig wieder daheim ein.

Und dann kam der Sonntag. Das Lagerschlusskonzert in der Kirche Oberkirch. Die grosse Kirche war gut besetzt und wir gaben unser Bestes. Wir lieferten ein Konzert, das die Zuhörerschaft begeisterte. Es gelang uns zu zeigen wie viel wir in dieser Woche gearbeitet und gelernt hatten. Vielen Dank an unseren Lagerleiter Stefan Tschirren, an unseren Dirigenten Markus Leuenberger und an die anderen Leiterinnen und Leiter, ohne die wir dieses tolle Konzert nicht geschafft hätten. Ein grosses Dankeschön geht auch an den Lotteriefonds des Kantons Solothurn und an alle anderen Sponsoren, die mit ihrer finanziellen Unterstützung ein solches Lager erst ermöglichten.

Milena Hänggi / Christian Grolimund

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